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«Das liest doch niemand!» — Ein Essay über den Mut zum Denken in Sätzen
«Das liest doch niemand!» — ein Satz, der wie eine Haltung klingt, aber meist nur eine Ausrede ist. Er steht sinnbildlich für eine Kommunikationskultur, die lieber performt als formuliert, lieber «snackt» als denkt. Dabei ist Text das ehrlichste, freieste und demokratischste Medium, das wir besitzen. Vorausgesetzt, jemand traut sich, ihn zu schreiben — und jemand, ihn zu lesen.

Der Mensch ist ein Zeichenwesen — ohne Kommunikation keine Kultur
Kommunikation ist nicht Beiwerk, sondern die elementare Bedingung unserer Existenz. Sie formt Kultur, Identität und Gesellschaft — und macht uns zu Menschen. Ohne sie wären wir isolierte Biologie. Als Agentur beschäftigen wir uns mit Kommunikation, weil sie mehr ist als alltägliches Gerede: Sie verlangt Präzision, Sinn und Form. Wer ihre Mechanismen versteht, kann nicht nur Inhalte transportieren, sondern Wirklichkeit gestalten.

Das Chinese Room Argument im Licht der Semiotik
John Searles Chinese Room Argument zeigt: Maschinen verarbeiten Zeichen, ohne sie zu verstehen. Mit Charles Sanders Peirce’ Semiotik und Kants Erkenntnistheorie lässt sich dieses Argument schärfen — und zugleich Yuval Noah Hararis Warnung vor künstlicher Menschlichkeit differenzieren.

Von Algorithmen und Architekten: Warum KI nur ein Baustein bleibt
Künstliche Intelligenz verändert die Spielregeln. Doch nicht in der Art und Weise, wie es Technophile erträumen oder Kulturpessimisten befürchten. Sie ist weder das Ende menschlicher Kreativität noch die sofortige Demokratisierung brillanter Markenstrategien per Knopfdruck. Sie ist vielmehr ein mächtiger Katalysator — vorausgesetzt, man versteht die Mechanismen, die ihr innewohnen, und besitzt die Fähigkeit, ihren Output in ein kohärentes System einzubetten.

Wann ist good enough nicht mehr good enough?
«Good enough» ist ein gefährliches Konzept. Es klingt nach Vernunft, Pragmatismus, Effizienz — nach einer Haltung, mit der man ganz passabel durchs Leben kommt. In der Unternehmenskommunikation jedoch ist «gut genug» oft der Beginn des Niedergangs. Nicht weil es falsch wäre, Kompromisse zu machen. Sondern weil viele nicht merken, wann sie beginnen, Standards zu schleifen — bis irgendwann keiner mehr da ist. Dieser Text ist eine Einladung zur Reflexion: keine Keule, kein Klagelied, kein Kulturpessimismus. Sondern ein Plädoyer für Haltung, Mass, Sorgfalt. Und für die Frage: Wann ist good enough nicht mehr good enough?»

Was soll ich nur tun, Herr Werber? Warum Werbung für viele KMU keine gute Idee ist — und was stattdessen sinnvoll ist
Als Werbeagentur werden wir — nicht ganz überraschend — regelmässig nach wirksamen Werbemassnahmen gefragt. Besonders oft kommen diese Fragen von kleinen oder mittelgrossen Unternehmen mit erklärungsbedürftigen und/oder auftragsbasierten Angeboten. Leider klingt meine Antwort dann häufig nach Häresie. Warum das so ist? Das erfahren Sie hier.

Consent Mode v2: Warum dieser neue Google-Mechanismus jetzt (fast) alle betrifft
Google hat mal wieder nachgeschärft — und mit dem Consent Mode v2 eine neue Anforderung geschaffen, die datenschutzkonformes Tracking möglich machen soll. Für viele Website-Betreiber bedeutet das: ohne technische Anpassung kein funktionierendes Conversion-Tracking mehr. Unschön für Werbetreibende auf Google. Ich habe mir den Mechanismus angesehen und zeige in diesem Artikel, wer ihn braucht, wie man ihn umsetzt — und warum ich dabei fast durchgedreht bin. Wieder mal.

Von unsichtbar zu unverwechselbar: Warum Branding in gesättigten Märkten über Erfolg entscheidet
Ein durchdachtes Branding ist kein Luxus, sondern eine strategische Notwendigkeit. Ich habe in meinen über 25 Jahren als Brand Designer erfahren, wie Unternehmen durch eine klare Markenführung nicht nur sichtbarer, sondern auch wirtschaftlich erfolgreicher wurden. Ein starkes Branding macht den Unterschied — es verankert eine Marke in den Köpfen der Menschen, spart mittel- und langfristig Ressourcen und ermöglicht es Unternehmen, höhere Preise durchzusetzen. Aber warum genau ist das so?

Kein Getrickse, nur Relevanz — so erkennt Google wertvolle Inhalte
Um es gleich vorneweg zu nehmen: Für ein gutes Google-Ranking gibt es weder Garantien noch Wundermittel. Aber es gibt Methoden, mit denen man die Auffindbarkeit verbessern kann. Diese sind nicht besonders schwierig umzusetzen oder technisch anspruchsvoll, vielmehr folgen sie dem gesunden Menschenverstand. Und es gilt eine goldene Regel: Google lässt sich nicht hinters Licht führen.

Markenschutz: Weil eine Marke ein Recht auf Abstand hat
Nach über fünfundzwanzig Jahren haben wir unsere Marke eintragen und damit schützen lassen. Nach so langer Zeit und ohne Not? Ja, trotzdem. Aus einem einfachen Grund: die Zeiten für Marken werden rauer.

Zusammenarbeit mit einer Agentur bei einer Neugründung oder Neuausrichtung eines Unternehmens
Aus Erfahrung weiss ich: Jede Gründung oder Neuausrichtung einer juristischen Person ist einzigartig. Kein Wunder also, benötigt jedes Projekt in diesem Kontext individuelle Konzepte und Umsetzungen. Was beim ersten Projekt viel zu weit reichte, ist beim andern gerade gut genug. In diesem Artikel offeriere ich Think-abouts und To-dos in Form von Erkenntnissammlungen, geordnet in sechs chronologische Fokusbereiche, an denen #dezemberundjuli seine tägliche Arbeit ausrichtet.

Über die Sache mit den E-Mail-Signaturen
Wer sich die Zeit nimmt und einmal untersucht, wie Signaturen von E-Mails, die bei einem in der Inbox landen, auf verschiedenen Geräten dargestellt werden, wird feststellen, dass kaum eine wirklich überall gleich gut aussieht. Dass das im Jahr 2024 immer noch so ist, ist zwar unschön, aber eine Realität (mit der alle gleich zu kämpfen haben). Wer wirklich konsistent dargestellte Signaturen will, muss entweder auf vieles verzichten oder mindestens zusätzliche Software zur Realisierung und Verwaltung der Signaturen einsetzen — aber auch dann noch mit Einschränkungen leben.

Kleider machen Leute, Leute machen Unternehmen, Kleider machen Unternehmen
Kürzlich wurde ich in eine Diskussion über die Frage verwickelt, ob Dienstleistungsunternehmen ihren Mitarbeitern via Dresscode vorschreiben sollen, welche Kleidung am Arbeitsplatz erwünscht ist. Die Debatte wurde mit überraschend harten Bandagen ausgetragen.

Neues Schweizer Datenschutzgesetz kommt ab 1. September 2023
Die Überarbeitung bzw. die Totalrevision des Schweizer Datenschutzgesetzes hat lange gedauert, doch nun tritt sie am 1. September 2023 in Kraft. Datenschutz ist zweifellos eine wichtige Aufgabe für Unternehmen, die Transparenz über die Verwendung und Speicherung von Daten ein ebenso wichtiges Anliegen. Auch Websites können Daten von Benutzern verwenden und speichern, deshalb unterliegen sie korrekterweise auch dem Datenschutzgesetz — das tangiert Betreiber von Websites, also uns. Und Sie, sofern Sie auch eine Website betreiben.

Soll sich mein Unternehmen auf Social Media engagieren? Eine Entscheidungshilfe.
Ich habe zu Social Media Engagement von kleineren und mittelgrossen Unternehmen eine dezidierte Meinung, die ich zu äussern ab und an gebeten werde. Deshalb teile ich in diesem Beitrag mit Ihnen als Entscheidungsträger nachfolgend einige grundsätzliche Überlegungen zu diesem Belang, die Sie vielleicht in Ihrer Entscheidungsfindung weiterbringen oder offene Fragen beantworten.

«Was versteht ihr unter Design System?» – eine Definition beyond the buzzword
Bis zum Auftauchen des Begriffes «Design System» unterschieden wir bei #dezemberundjuli in unserer Terminologie umständlich zwischen Konzepten, also «Bauplänen», für Brand Design, Corporate Design, Product Design, Interior Design, Campaign Design oder Interface Design. Und doch fehlte irgendwie immer der richtige Begriff. Jetzt ist der da und in aller Munde: Design System.

Content für den König – Content für die Katz’
Seit Web 2.0, dem Mitmach-Web, sind die Möglichkeiten für interne und externe Kommunikation für Unternehmen förmlich explodiert. Obendrein veränderte der Mobilfunkstandard 4G den Wirkungsbereich von Web-Videos komplett, nun stehen wir an der Schwelle zu 5G, das Mensch und Dinge revolutionär verbinden wird; und bereits schon klopft 6G an der Tür. Dabei geht es immer um Kommunikation.

«Anything goes» ist falsch verstandene Agilität
Haben die guten Gründe Bestand, ein Corporate Design zu bewirtschaften, in Zeiten, in den sich gefühlt dauernd alles ändert? Können Regeln zu Branding und Erscheinungsbild im Real Life des multimedialen Kommunikationsalltags überhaupt noch überleben? Ja, wenn man sie überlebensfähig konzipiert.

«Authentizität ist Bullshit!»
Wer Authentizität im Branding als Wert sah, könnte nun enttäuscht werden. Stattdessen geht es eher darum, mit der Marke die richtige Rolle zu spielen.